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Clasificación 196 ORT 1934
Autor(es) Ortega y Gasset, José
Título(s) Der Aufstand der Massen
Edición
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Lugar de Edición
Fecha de edición


Klett
Stuttgart
1934

Notas No Conocido DONACIÓN
Resumen Der Aufstand der Massen\OT La rebelión de las masas OA 1930 DE 1931Form Sachbuch Bereich Kulturphilosophie\Mit seinem kulturphilosophischen Essay Der Aufstand der Massen schuf José Ortega y Gasset eines der wichtigsten zeitdiagnostischen Werke der 1930er Jahre und errang internationale Bekanntheit.\Entstehung: Gustave R Le Bon beschrieb Ende des 19. Jahrhunderts erstmals das Phänomen der Vermassung in Europa (Psychologie der Massen, 1895). Die »Masse« wurde in der Folge ein wichtiger Terminus in vielen geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen, vor allem in Psychologie (Sigmund R Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse, 1921) und Soziologie (David Riesman: Die einsame Masse, 1950). Durch seinen Deutschlandaufenthalt von der Phänomenologie beeinflusst, näherte sich Ortega dem Thema der »Masse« mit der Notation von Alltagsbeobachtungen: Ortega macht die allgemein und überall spürbare »Tatsache der Anhäufungen, der Überfüllung«, zum Ausgangspunkt seiner Betrachtungen.\Inhalt: Ortega sieht das öffentliche Leben Europas durch »das Heraufkommen der Massen zur sozialen Macht« bestimmt. Dabei betrachtet Ortega die Masse nicht als eigenständiges Phänomen, sondern bezieht es auf jeden Einzelnen, der Bestandteil der Masse ist. Ihm geht es um das Gefühl der Zugehörigkeit zur Masse. Demnach zählt jeder dazu, der sich für zum Durchschnitt gehörig hält und es ohne Bedauern akzeptiert, »wenn er merkt, dass er ist wie alle«. Dem ordinären Massenmenschen, »der die Unverfrorenheit besitzt, für das Recht der Gewöhnlichkeit einzutreten und es überall durchzusetzen«, stellt Ortega den Asketen gegenüber, der innerhalb der Masse die Elite bildet. Während diese viel von sich fordert, fordert der sich der Masse als zugehörig definierende Mensch von sich gar nichts: Er ist und sieht sich als »Durchschnittsmensch«. \Die zunehmende Mediokrität durch Vermassung zerstöre, so Ortega, die ursprünglich aristokratische Natur der menschlichen Gesellschaft. Verantwortlich für diese Entwicklung sei das Gleichheitsideal der liberalen Demokratietheorien sowie die Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards infolge der industriellen Revolution: Politische Mitbestimmung, Angleichung des Bildungsniveaus und materielle Sicherheit der Masse führten dazu, dass die durch die Masse dominierte Gesellschaft keine anderen Normen, Bedürfnisse und Bestrebungen mehr anerkenne als ihre eigenen, weshalb die dem Liberalismus innewohnende Tendenz zur Vermassung dem Totalitarismus den Weg ebnen könne. Sollte die Masse ihre eigene Historizität verkennen, indem sie die Errungenschaften des Liberalismus als selbstverständlich ansieht, droht durch das Absterben der Vitalität der Rückfall in die Barbarei. Wenn sich der Mensch aber der neuen Möglichkeiten, über die er verfügt, bewusst werde und sie zu nutzen lerne, könne die Masse ihre Energie auf das Projekt einer neuen europäischen Gesellschaft hin bündeln, damit etwas Neues, Größeres entstehe.\Aufbau: In dreizehn Kapiteln entwickelt Ortega – phänomenologisch vorgehend – seine Theorie der Masse. Der darauf folgende Abschnitt Wer herrscht in der Welt? nimmt allein etwa ein Drittel des gesamten Essays ein und verschiebt die Thematik in Richtung einer Theorie der europäischen Integration. So wird aus anfänglich schlichten deskriptiven Alltagsbeobachtungen überfüllter Theater und Straßenbahnen schließlich die Forderung der Errichtung der »Vereinigten Staaten von Europa«.\Wirkung: Der Haupteinwand gegen Aufstand der Massen betrifft die theoretische Simplizität des dichotomischen Aufbaus der Persönlichkeitstheorie (Massenmensch versus asketische Elite) und der Zivilisationstheorie (Barbarei vs. Zivilisation). Dennoch wurde das Buch in zehn Sprachen übersetzt und beeinflusste in vielen europäischen Ländern die intellektuelle Diskussion der 1930er Jahre. Während einige Gedanken zur europäischen Integration heute aktueller sind denn je, kündigt sich ein postmoderner Paradigmenwechsel von der Masse hin zum Individuum an. Bereits 1971 konstatierte Aaron Wildavsky in The revolte against the masses einen sozialen Wandel von der Masse hin zum Subjekt, und gegenwärtige Publikationen bestätigen diese Tendenz: So beschreibt z. B. der Soziologe Ulrich Beck in Risikogesellschaft (1986) die Individualisierung und Diversifizierung der sozialen Verhältnisse im Deutschland der »reflexiven Moderne« und überträgt in Schöne neue Arbeitswelt (2000) die kantische Ethik auf die heutige Zeit. M. F.
Descripción 381 p.

 

 
 
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