Resumen |
Rezensionen:\Die beiden Filmemacher Marc Bauder und Dörte Franke in drei Episoden ehemalige Gefangene des DDR-Regimes, die von der Bundesrepublik Deutschland „freigekauft“ wurden und so im Westen in Freiheit weiter-leben durften. Aber richtig frei ist auch heute keiner von ihnen, zu tief sitzen die alten Wunden, zu viel Unausgesprochenes steht zwischen ihnen und ihren Angehörigen. Dabei gelingt es den Macher diesem oft diskutier-ten Thema noch unbekannte Facetten abzugewinnen und so dem Zu-schauer über siebzig Minuten präzise, äußerst kritische und bisweilen gar packende Einsichten zu vermitteln. \Schwere Doku-Kost: Jede Familie hat ein Geheimnis, einen dunklen Punkt, den keiner berühren will. Ihrer liegt in einem Land, das gar nicht mehr existiert: Drei Familien, aus der geschätzten Zahl von 250.000 politischen Gefangenen der DDR, kämpfen mit der Frage, wieviel Vergangenheit sie heute noch wohl zulassen wollen. Über drei Generationen geprägt durch Tren-nung, Repression und Sippenhaft, sitzen manche Wunden so tief, dass sie über Jahrzehnte niemand aufreißen wollte. \Nun werden die Kids erwachsen und damit wächst der Druck, das alte Schweigen zu brechen. Doch wie stellt man seinen Eltern die richtigen Fragen? Will man als Kind überhaupt alles wissen? Und wer soll eigentlich den ersten Schritt machen? Über das damals Geschehene in der Familie miteinander zu reden, erscheint oft unmöglich. Denn als sie für ihre falschen Gedanken und ein paar verbotene Bücher ins Gefängnis gesteckt wurden, bedeutete dies auch für die eigenen Kinder und Eltern Trennung, Repression und Angst. \„Sechzehn Jahre nach dem Mauerfall wird die DDR in unserem Land ziemlich verzerrt wahrgenommen. Während viele damit vor allem lustige Anekdoten aus Nstalgie-Shows verbinden, gibt es kaum ein Bewusstsein dafür, dass das DDR-Regime abweichende Meinungen hart bestrafte und dabei gezielt bis in den privatesten Bereich eingegriffen hat. Diesem ver-zerrten Bild wollten wir etwas entgegenstellen und dabei auch unsere unterschiedlichen Perspektiven verbinden. Zum einen die westdeutsche Biographie von Marc Bauder, der sich seit Mitte der 90er mit den Mecha-nismen der sog. „Zersetzung“ durch die DDR-Staatssicherheit beschäf-tigt“, kommentiert die Regie dieses nicht leichte Filmunterfangen. \Der deutsche Oscar Gewinner 2007, „Das Leben der Anderen“, der kurz darauf in die Kinos kam, traf genau den Ton des „Familienfaschismus“ der DDR so treffend, dass manchem schon bei den Ausstattungsdetails übel wurde, und der modernde der Geruch des Ost-Putzmittels wieder in den abgestumpften Nasen hing, ähnlich penetrant wie das leise Klacken des angezapften Telefons in den Ohren… (Jean Lüdeke) |