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Gerstenbergs Visuelle Enzyklopädie Wie funktioniert eigentlich...? Eine Frage, die sich angesichts eines technisierten Alltags allzu oft stellt. Es ist uns vielfach nicht möglich, Erklärungen für Begriffe zu finden, die uns aber dennoch locker über die Lippen gehen. Das visuelle Lexikon der Technik veranschaulicht eigentliche Fachausdrücke mit mehr als 5000 Farbfotos und Grafiken, was Worte allein kaum vermögen. Die Welt der Technik erschließt sich in 13 Kapiteln über eine Philosophie der Technik, ihrer Geschichte, Energiequellen, bis hin zu Kommunikation und Information. Durchaus kritisch hinterfragt das Lexikon den Nutzen der Technik für den Menschen (Beispiel Gentechnik). \Kurzbiografien im Anhang laden dazu ein, die Pioniere der Technik kennen zu lernen oder Namen wiederzuentdecken, die uns in anderen Zusammenhängen begegneten, wie z.B. Samuel Colt, der bereits in jungen Jahren ein Waffennarr war oder Karl Friedrich Drais (wer kennt nicht die Draisine?). Das ausführliche Sachregister ist auch hier ein Muss, wenn sich der Leser einer konkreten Fragestellung widmen möchte. \Bei den hier besprochenen Bänden fällt eine unterschiedliche Gewichtung in der Textlänge auf. Im visuellen Lexikon der Technik überwiegt die bildliche Darstellung. Das Thema der Doppelseite wird kurz umrissen, um es aber mit reichem Bildmaterial und kommentierenden Untertiteln zu vertiefen. Mit einem geänderten Layout bleibt zwar das Grundkonzept der visuellen Reihe erhalten, doch wird die bildliche Darstellung zugunsten ausführlicherer Textpassagen im visuellen Lexikon der Umwelt zurück genommen. Text und Bild gehen eine ausgewogenere Verbindung ein, der Informationsgehalt wird deutlich erhöht. \Fazit: Ein Lexikon für die ganze Familie, das sowohl zum Schmökern einlädt – und oftmals fesselt – als auch zur gezielten Informationsgewinnung. Die Altersempfehlung von 12 Jahren halte ich für zu hoch angesetzt, denn auch jüngeren Lesern erschließt sich eine Welt, die sie zu Forschern auf einer Abenteuerreise durch das Wissen und Lernen werden lässt. Für 12-jährige bieten die ersten Lexika der Reihe erste Orientierung bei der Informationssuche und bei der Annäherung an eine Aufgabenstellung. Komplexe Sachthemen werden anschaulich dargestellt. Doch ist der Anspruch in diesem Alter bereits so hoch, dass sie bei der Erarbeitung eines Referates auf weiterführende Literatur angewiesen sind. Das visuelle Lexikon der Umwelt bietet ein sehr viel größeres und facettenreicheres Informationsangebot durch die oben beschriebene Vernetzung. Ein Thema steht nicht isoliert, sondern wird von vielen Seiten beleuchtet. Ein Schüler wird dankbar sein, wenn ihm bei der Strukturierung einer Aufgabe mögliche Aspekte als Denkanstoß geboten werden. Das neue Konzept der Reihe ist meiner Meinung nach eine echte Bereicherung. \Als Grundlagenvermittler und Nachschlagewerk (wie funktioniert eigentlich...?) sind die ersten in der Reihe erschienenen Lexika dennoch äußerst nützlich und spannend. \Der Preis von € 35,- je Band ist nicht erst nach Veröffentlichung der PISA-Studie sinnvoll investiert. Das Lexikon ist keine Einmalkost, sondern wird gerne immer wieder zur Hand genommen, um neuen und alten Phänomenen auf die Spur zu kommen. Sehr oft blättern meine Kinder (das ältere ist 8 Jahre alt) ohne äußeren Anlass in dem visuellen Lexikon. Es ist ein ideales Lexikon, das sich Eltern mit ihren Kindern zusammen erschließen können und gleichermaßen profitieren. Und was ist wertvoller als gemeinsam geweckte Neugier und gemeinsam erobertes Neuland? |
